Feinstaub, C0², Stickstoff: Unter Emissionen versteht jeder etwas anderes. Fakt ist: Neben CO² und Feinstaub-Partikeln sind Stickstoff, Schwefeldioxid und NMVOC relevant – das sind flüchtige, kohlenstoffhaltige Stoffe, die Oxidantien erzeugen – sich also negativ auf die Umwelt auswirken können. Gerade bei PKWs stand das Thema Feinstaub-Emission in den letzten Jahren im Fokus der Öffentlichkeit.

Wie sieht das eigentlich bei LKWs aus?

Das Umweltbundesamt untersucht laufend Transportemissionen. Wichtig ist dabei: Für die Auswertung wird der Durchschnitt aller LKW genommen, die unterwegs sind. Es werden die Emissionen pro gefahrenen Kilometer pro Tonne berechnet. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Emissionen in allen Bereichen stark verringert werden konnten. Die Emissionen wurden von 1995 bis 2019 sogar um über 30 Prozent gesenkt (Quelle: Umweltbundesamt). Grund dafür sind unter anderem Neuerungen in der Motor- und Abgastechnik, aber auch die Qualität der Kraftstoffe. Gleichzeitig wird heute wesentlich mehr transportiert – denn mehr Konsum führt zu mehr Speditions- und Logistikbedarf.

Wie schneidet ein LKW im Vergleich zum PKW ab?

Vergleicht man die spezifischen Emissionen des Bundesumweltamts, sieht es für den PKW vergleichsweise schlecht aus: Die CO²-Emissionen konnten für PKW in den letzten Jahren nur um 5 Prozent gesenkt werden, bei LKW um mehr als 32 Prozent. Der individualisierte Verkehr im PKW ist seit Jahren anhaltend gestiegen – um fast 34 Prozent zwischen 1991 und 2019 (Quelle: Bundesumweltamt). PKWs machen mit rund 62 Prozent den Großteil des ausgestoßenen CO² im Straßenverkehr aus – bei schweren Nutzfahrzeugen sind es 26 Prozent. Dazugezählt werden in dieser Kategorie auch Busse (Quelle: Statistisches Bundesamt 2020).

Wie es weitergeht: Alternative Antriebe

Alternative Antriebe sind im Straßengüterverkehr schon seit Längerem Thema.

Der Hersteller MAN arbeitet aktuell an ersten Prototypen mit Wasserstoffantrieb. Mit der neuen Technologie könnten emissionsfreie Transporte Wirklichkeit werden. Die Reichweiten von etwa 800 Kilometer sind auch für den Einsatz im Fernverkehr geeignet. Tankmöglichkeiten würden durch die Umstellung von Gas- auf Wasserstofftanks funktionieren, denn das deutsche Gasnetz ist relativ engmaschig vorhanden.

Probleme sieht der Hersteller derzeit noch mit der erforderlichen Komprimierung oder der alternativ notwendigen Tiefkühlung des Wasserstoffs für den Transport (Quelle: MAN). Saubere und nachhaltige Lieferketten werden in den nächsten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit bekommen. Hersteller geraten auch deshalb immer mehr unter Druck: Besonders in der Modebranche, aber auch in der Logistik kommt es immer wieder zu Berichterstattungen, die große Unternehmen wegen ihrer fehlenden Initiative in die Mangel nehmen.