Leere Regale in den Supermärkten, Tanken auf Vorrat – Während England aktuell überall in den Nachrichten ist, könnten solche Meldungen auch in Deutschland bald Realität werden.

Anhaltender Fahrermangel

Der anhaltende Fahrermangel führt zu sich zuspitzenden Problemen, die aktuell besonders Transport- und Logistikunternehmen zu spüren kommen. Denn Schätzungen zufolge fehlen bereits 60.000 LKW-Fahrer*innen, manche Prognosen sprechen von 80.000. Bildhaft gesprochen: Wenn ganz Flensburg sich heute entscheiden würde, umzuschulen, wäre der Mangel erst einmal gedeckt.

Nachholbedarf bei der Infrastruktur

Wie man es dreht und wendet: der Job ist für junge Leute nur selten attraktiv, viele Fahrer*innen gehen in den nächsten Jahren in Rente. Eine schlechte Bezahlung ist dabei in den seltensten Fällen der Grund, dass sich jemand gegen den Job entscheidet: Die Löhne für Berufskraftfahrer steigen durch den anhaltenden Mangel immer weiter, was die Durchführung von Transporten immer teurer macht. Vielmehr fehlt es in Deutschland bereits an der basalen Infrastruktur: Wenige Duschen, dürftige Sanitäranlagen – wer auf Deutschlands Autobahnen versorgt bleiben will, muss sich auskennen.

Deutschland ist damit mehr denn je abhängig von Fahrern und Unternehmern aus dem EU-Ausland. Viele sind in der Corona-Pandemie ins Heimatland zurückgekehrt – und haben dort kaum Probleme, einen gleichwertigen Job zu finden. Steuervergünstigungen für Unternehmen führen zu ähnlich guten Bedingungen wie hierzulande.

Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten – dass die Kosten für Unternehmen und für Verbraucher auf Dauer weiter steigen, scheint in der aktuellen Situation unvermeidbar.